Common Spaces - Visionen einer nachhaltigen Stadt
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Städten – die etwa 80 Prozent der Treibhausgasemissionen verursachen. Städte sind Laboratorien gesellschaftlicher Veränderung, Kristallisationspunkte ökologischer, ökonomischer und sozialer Zukunftsvisionen. Möglicherweise entscheidet sich die Zukunft der Menschheit in den Städten. Bei Common Spaces stellen wir Initiativen vor, die dem herrschenden Paradigma von „Green Economy“ entgegenstehen. Mit diesem Zauberwort verbindet man überwiegend technische Neuerungen, Effizienzsteigerungen und einen boomenden Ökomarkt. Gemeinsamer Raum, „Common Space“, könnte die Grundlage eines veränderten Verständnisses von Gemeinschaft sein, das gängige Konkurrenzprinzipien überwindet.
SA 8.6. 11:00 bis 20:00 Uhr | KLIMA-ZELT-STADT | Eintritt frei
11:00 Uhr: Dr. Ellen Bareis: Common Spaces – Gemeinschaftliche Räume als Keimzelle einer anderen Stadt?
Ellen Bareis ist Soziologin und Professorin an der FH Ludwigshafen. Ihre Schwerpunktthemen sind Stadtforschung sowie Gesellschaftliche Ausschließung und Partizipation. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit Alltag und sozialen Kämpfen, der Produktion des Sozialen from below Transformationen des Städtischen.
12:30 Uhr: Dr. Sybille Bauriedl: Was kann nachhaltige Stadtentwicklung vor dem Hintergrund des globalen Klimawandels bedeuten?
Sybille Bauriedl ist Geographin und Stadtforscherin und arbeitet an der Universität Kassel zur Anpassung an den Klimawandel in Nordhessen. Ihre Schwerpunkte sind politische Ökologie, Geschlechterverhältnisse, Recht auf Stadt und dezentrale Energiewende, zu denen sie im Kontext nachhaltiger Entwicklung forscht und aktivistisch tätig ist.
16:30 Uhr: Bernd Kniess / Ben Pohl (M. Sc, Dipl. Des.): Urban Design – Städte anders planen
Bernd Kniess, Architekt und Stadtplaner, Professor für Städtebau / Urban Design an der HCU in Hamburg, und Leiter des Masterstudienganges Urban Design (UD) und des Lehr- und Forschungsprojektes Universität der Nachbarschaften (UdN). Im Rahmen der Forschungsinitiative Low-Budget-Urbanity arbeitet er am Teilprojekt Baumarkt 2.0. Praktiken und Materialitäten des urbanen Selbstbaus und der Sparsamkeit.
Ben Pohl hat Kommunikationsdesign, Fotografie und Film studiert (Dipl. Des.), und arbeitet seit 2003 als freiberuflicher Kameramann und Filmemacher. 2012 hat er ein Masterstudium (M.Sc.) in Urban Design an der HCU absolviert und ist seit 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt Universität der Nachbarschaften. Schwerpunkt: Entwicklung qualitativer videografischer Methoden der Stadtforschung.
18:30 Uhr: Dr. Sacha Kagan: Towards sustainable creative cities – Contributions from artist-based initiatives
Sacha Kagan ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie und Kulturorganisation (ISKO) der Leuphana Universität Lüneburg, Koordinator des internationalen Netzwerkes Cultura21 sowie Mitglied im Gremium Research Network Sociology of the Arts der European Sociological Association (ESA). 2011 erschien Art and Sustainability: Connecting Patterns for a Culture of Complexity.
So 9.6. 12:00 bis 20:00 Uhr | KLIMA-ZELT-STADT | Eintritt frei
12:00 Uhr: Dr. Christa Müller: Stadt der Commonisten – Neue urbane Räume des „Do it yourself“
Christa Müller ist Soziologin und Geschäftsführende Gesellschafterin der Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis. 2011 gab sie die Anthologie „Urban Gardening“ heraus. Ihr aktuelles Forschungsprojekt behandelt neue Do-it-Yourself-Kulturen als Formen und Netzwerke postindustrieller Produktivität. Dazu erschien 2013 bei transcript „Stadt der Commonisten“ (gemeinsam mit A. Baier u. K. Werner).
13:30 Uhr: Dr. Friederike Habermann: Ecommony – eine alternative Ökonomie der Gemeinschaft
Friederike Habermann ist Politikwissenschaftlerin, Ökonomin und Historikerin, arbeitet als Autorin und freie Wissenschaftlerin. Ihr Thema ist das Verwobensein von Herrschaftsverhältnissen, Globalen Sozialen Bewegungen sowie alternativen Wirtschaftsformen. Zuletzt publizierte sie u.a. „Halbinseln gegen den Strom. Anders leben und wirtschaften im Alltag“ (2009).
17:00 Uhr: Dr. Niko Paech: Ökonomie jenseits des Wachstums
Niko Paech ist Volkswirtschaftler und seit 2010 außerplanmäßiger Professor am Lehrstuhl für Produktion und Umwelt an der Universität Oldenburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Umweltökonomie, der Ökologischen Ökonomie und der Nachhaltigkeitsforschung. Er beschäftigt sich mit ökonomischen Konzepten jenseits von Wachstum und publizierte zuletzt Befreiung vom Überfluss. Auf dem Weg in die Postwachstumsökonomie.
Kuratiert und moderiert von Jan Deck und Sandra Antelmann
Jan Deck ist Politikwissenschaftler (M.A.), arbeitet als freier Dramaturg, Regisseur und Kurator im Bereich Darstellenden Künste und ist Geschäftsführer von laPROF Hessen. Seit 2008 leitet er mit Natalie Driemeyer das Forum Diskurs Dramaturgie, eine AG der Dramaturgischen Gesellschaft. Mit Angelika Sieburg veröffentlichte er Paradoxien des Zuschauens (2008) und Politisch Theater machen (2011).
Sandra Antelmann hat Soziologie, Politikwissenschaft, Geographie und Ethnologie studiert und beschäftigt sich transdisziplinär mit nachhaltiger Stadtentwicklung. Sie ist unter anderem aktiv im Netzwerk Wachstumswende und in der Nachwuchsgruppe Umweltsoziologie und war am Aufbau von Transition Town Hamburg beteiligt.