Eine theatrale Recherche zum Norddeutschen Lloyd / Uraufführung von Anne Jelena Schulte / Auftragswerk für das Stadttheater Bremerhaven
Millionen von Auswanderern und noch viel mehr Frachtgut transportierten die Besatzungsmitglieder des ruhmreichen Norddeutschen Lloyd einst über die Meere der Welt. Dreißig Jahre nach der Stadtgründung Bremerhavens liefen 1857 die ersten Schiffe des Norddeutschen Lloyd von hier nach New York, Baltimore und New Orleans aus, um wenig später zur zweitgrößten Rederei der Welt zu expandieren. Die Mannschaft selbst sprach ein Jahrhundert später gerne von «Gottes eigener Rederei». Schillerndes Prestige brachte der Name mit, während die Hierarchien an Bord jedoch oftmals sehr streng waren und die Arbeitsbedingungen an den Kräften der Mannschaft zehrten. Von dieser schwimmenden Welt in der Welt erzählt das vom Stadttheater in Auftrag gegebene Stück der Berliner Autorin Anne Jelena Schulte.
Auf der Suche nach den realen Erfahrungen der Bewohner von «Lloyd-City», wie Bremerhaven einst genannt wurde, recherchierte sie in den Archiven der Stadt und führte zahlreiche Gespräche mit ehemaligen Besatzungsmitgliedern aus Bremerhaven und umzu, um aus deren Perspektive auf den Alltag an Bord zu blicken. So wird auf der großen Bühne des Stadttheaters ein abendfüllendes Stück Bremerhavener Identität aufgeführt, das Raum lässt für die großen und kleinen Fragen zwischen Land und Meer, zwischen Stadt und Welt.
Im Logbuch Suhrkamp, dem Onlinemagazin des Suhrkamp Verlages, veröffentlichte Anne Jelena Schulte den Text Yokohama Express, der im Rahmen ihrer Recherchen zu Sterne schießen entstand. Diesen Beitrag können Sie hier nachlesen.
«Klönschnack zum Norddeutschen Lloyd»
Wir laden ein zu Kaffee und Kuchen und sammeln Ihre Erinnerungsgegenstände zum Norddeutschen Lloyd
8. April, 15:00 Uhr / Oberes Foyer / Eintritt frei
«Bremerhaven und der Norddeutsche Lloyd»
Ein Gespräch mit Anne Jelena Schulte, Harald Focke und Ulrich Mokrusch anlässlich der Uraufführung Sterne schießen
18. April, 19:30 Uhr / Theaterrestaurant Marlene / Eintritt frei
Besetzung
Akkordeonist: Jan-Hendrik Ehlers
Uraufführung: 12. Mai 2018 / Großes Haus
Dauer: ca. 1 Std. 40 Min., keine Pause
Einführung jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Oberen Foyer (außer am Premierentag)
In Kooperation mit dem Deutschen Schiffahrtsmuseum
«ein Gänsehaut-Theaterabend»
«Was man diesem Stück wünscht, ist ein bis auf den letzten Platz gefülltes Haus. Auch voller junger Menschen, Schüler – damit sie verstehen, warum ihre Stadt immer noch diesen Geist des Norddeutschen Llyod atmet. […] Es gibt wohl keine intensivere Möglichkeit, so mit dieser besonderen Stadtgeschichte in Berührung zu kommen.»
Carola Schede, NDR 1 Niedersachsen, 22.05.2018
(Hier der Bericht ab Min. 10:33 zum Nachhören.)