PREMIERE verschoben in die Spielzeit 2023/2024
Die Recherchen zum Text wurden im Rahmen von Neustart Kultur durch ein Stipendium der VG Wort unterstützt.
Anna wächst in der Nähe von Moskau auf, bis ihre Familie nach Eschweiler zieht. Hier macht sie Abitur. Ihre Leidenschaft für Stil und Mode bringt sie nach London und Paris, doch schon bald wird ihr Europa zu eng. Es zieht sie in die große, weite Welt. Kurzerhand ändert sie ihren Nachnamen und ihre Herkunft, gibt sich als Millionärserbin aus und mogelt sich so in die High Society in Manhattan. Mit endlosen Lügen erschummelt sie sich ihren Jetset-Lifestyle, ist schon bald bekannt wie ein bunter Hund und gewinnt über ihre Verbindungen Investoren für ihre Vision einer eigenen, nach ihr benannten Kunststiftung. Doch Hochmut kommt vor dem Fall, heißt es. Anna fliegt auf, kann all das geliehene Geld nicht zurückzahlen und muss schließlich ins Gefängnis. Doch auch hier schafft sie es, sich gut zu stellen und kommt nach knapp zwei Jahren wieder heraus. «Das Gefängnis ist so anstrengend, ihr habt ja keine Ahnung!» – so liest sich ihr erster Post auf Instagram für ihre zigtausend Follower. Anna is back! Noch im Gefängnis verkauft sie die Rechte an ihrer Geschichte an Netflix, es entsteht eine erfolgreiche Miniserie. Kurz darauf inszeniert Anna Delvey – wieder aus der Zelle heraus – eine Kunstshow mit ihren Zeichnungen aus dem ICE-Gefängnis. Die Inszenierung nimmt kein Ende.
Dramatikerin Christina Kettering schreibt fürs JUB ein Stück über die russisch-deutsche Hochstaplerin Anna Sorokin alias Anna Delvey, die sich ständig neu erfindet. Hochs und Tiefs werden beleuchtet, Dazugehören wollen und gleichzeitig nie jemandem voll vertrauen dürfen. Die Möglichkeiten der sozialen Medien bieten Anna die perfekte Plattform zur Selbstinszenierung. Sie nutzt ihre Chancen, aber auch sie wird benutzt von ihrem Umfeld. Noch im Gefängnis verkauft sie die Rechte an ihrer Geschichte an Netflix.
INSZENIERUNG Sydney Mikosch
BÜHNE & KOSTÜME Susanne Füller
THEATERPÄDAGOGIK Bianca Sue Henne