Interview mit Flötistin Agnes Vass
Liebe Agnes, schön, dass du heute einen kleinen Einblick in dein Leben und deine Arbeit gibst. Du bist jetzt schon seit zwei Jahren im Philharmonischen Orchester Bremerhaven, daher unsere oft gestellte Frage gleich zu Beginn:
Hast du einen Lieblingsplatz in Bremerhaven?
Ja, zurzeit der Wochenmarkt in Geestemünde! Ich gehe jede Woche hin und kaufe leckere Sachen zum Kochen und zum Naschen. Oft bin ich am Kaffeestand zum Cappuccino verabredet, eine tolle Stimmung, den Tag zu starten.
Wann hast du die Entscheidung getroffen, Musikerin zu werden? Und wer oder was hat dich dazu inspiriert?
Ich erinnere mich nicht genau, wann ich es entschieden habe. Aber ich weiß, als ich von der Blockflöte auf Querflöte wechselte, war es ein traumhafter Moment. Ich war zehn Jahre alt und hatte schon seit Jahren darauf gewartet. Nur hat meine Lehrerin es nie erlaubt, weil meine Arme noch nicht lang genug waren, die große Flöte zu halten. Hahaha!
Womit kann man dir zu jeder Zeit ein Lächeln auf dein Gesicht zaubern?
Hm, Leute, die mich kennen, wissen, dass es gar nicht so schwer ist. :) Ich bin sowieso ein lebensfreudiger Mensch. Absurde und dumme Witze mag ich sehr gerne, und - wie jede*r Ungar*in - liebe ich die Ironie und trockenen Humor. Da ist man in Norddeutschland gar nicht so fehl am Platz!
Wenn du keine Musikerin geworden wärst, dann...
Ich weiß es nicht! Obwohl es keine Musiker in meiner Familie gibt, wollte ich immer Flötistin werden. Ich kann mir auch vorstellen, dass Schauspiel zu mir gut passen würde, oder sogar Tanz. Auf keinen Fall acht Stunden in einem Büro vor dem Computer sitzen!
Was ist deine Lieblingsbeschäftigung, wenn du gerade mal keine Musik machst?
Zurzeit meine neue Wohnung verschönern. Und Möbel zusammenbauen. Ich bin wirklich überrascht, wie gerne ich Möbel baue! Ansonsten lesen, Yoga, Gäste bei mir haben, für sie kochen und leckere Weine trinken, lange telefonieren mit meiner Familie und meinen Freunden. Ich bin auch großer Fan von neuen Experimenten, ich habe mir gerade eine sanfte Fakir-Matte gekauft und liege jeden Tag ein paar Minuten auf den Stacheln. Ich reise auch sehr gerne, jedoch ist das meistens mit Musik verbunden.
Zum Abschluss kommt natürlich noch unsere Lieblingsfrage aus der Kategorie «Pleiten, Pech & Pannen»: Erzählst du uns, was dir schon einmal Kurioses oder Lustiges auf der Bühne passiert ist?
Einmal, als ich noch im Musikgymnasium in Ungarn war, ist eine Amsel in den Konzertsaal geflogen. Sie waren von den Flötentönen angezogen. Da die Fenster im Sommer immer offen waren, ist eine reingeflogen und zwitscherte ganz schön laut. Es war mitten in meiner Prüfung am Ende des Semesters und ich musste das eine Stück abbrechen, die Jury hat die Amsel weggejagt und danach durfte ich nochmal spielen. Die arme Amsel, sie wollte nur Spaß haben!
Liebe Agnes, vielen Dank, wir freuen uns, dass du im Philharmonischen Orchester Bremerhaven bist. Auf viele gemeinsame musikalische Jahre!