Als «Regisseurin von Ausnahmeformat» für ihre Inszenierungen von Don Giovanni und Evita gefeiert, eilt der in Saarbrücken lebenden Theaterwissenschaftlerin Barbara Schöne der Ruf voraus, genreübergreifend «pointenscharf, präzise und ungemein unterhaltsam» (Opernwelt) zu arbeiten. Neben einer umfassenden musikalischen Ausbildung u. a. als Sängerin studierte sie Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Germanistik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Bereits bei ihren ersten Regiearbeiten, Songs of Travel (Vaughan Williams) und Kaiser von Atlantis (Ullmann) am Theater Regensburg, formte sich der innovative Stil, den die junge Regisseurin auch am Theater Erfurt bei Ihren Inszenierungen von Die MeistersingerInnen, einer Kammeroper nach Richard Wagner in der Fassung von Samuel Bächli und L’enfant et les sortilèges (Ravel) etablieren konnte. Schöne vereint Werktreue mit modernen Gestaltungselementen auf der Bühne. Ihre Inszenierungen zeichnen sich durch genaue und mit den Darstellenden erarbeitete Personenführung aus. Ihre von der Musik inspirierten Ideen münden nicht selten in einem choreografischen Feuerwerk.
Die szenische Uraufführung der Lady Magnesia (Weinberg) am Theater Erfurt wurde von der Zeitschrift Opernwelt und Deutschlandfunk Kultur als «Geniestreich» bezeichnet. Die Zeitschrift Focus urteilte: «Irrwitz auf den Punkt gebracht!» Ab 2004 eignete sich Schöne durch ihre Tätigkeit als Abendspielleiterin und Assistentin von namhaften Regisseuren wie Stefan Herheim, Rosamund Gilmore, Kero und Tatjana Gürbaca ein umfassendes Repertoire im Bereich Oper, Operette und Musical an. Die Musikakademie Rheinsberg engagierte die junge Regisseurin für die Ausgrabung der Oper Das Urteil des Midas (Gretry). Beim Montafoner Sommer, einem Open Air Festival in Vorarlberg, zeigte sie die Oper Die Flut(Blacher) und inszenierte kurz darauf das Musical Hello Dolly, dem ein überwältigender Erfolg mit Don Giovanni(Mozart) beim Musiktheater Vorarlberg folgte.
Im Januar 2013 wurde sie eingeladen, mit dem Werkensemble Leipzig das Schauspiel Offene Zweierbeziehung (Dario Fo) zu erarbeiten. Nach dem Kindermusical Till Eulenspiegel von Konstantin Wecker und Peter Blaikner auf den Domstufen in Erfurt folgte 2014 die umjubelte Premiere Evita (Lloyd-Webber) in Österreich. Danach erarbeitete sie die Churchopera Tobias and the Angel von Jonathan Dove mit dem Münchener Rundfunkorchester unter der Leitung von Ulf Schirmer in der Herz-Jesu-Kirche in München. Neben zahlreichen Kursen im Bereich Audition-& Stagecoaching für Sänger*innen und Schauspieler*innen lud sie das Theater Naumburg im September 2017 zur Inszenierung des Schauspiels Der blaue Stuhl von Claude Boujon. Mit Jesus Christ Superstar im Oktober 2017 konnte sie am Musiktheater Vorarlberg an ihre Erfolge mehr als anknüpfen. Am Saarländischen Staatstheater erarbeitete sie die Oper Croesus in einer Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik Saar. Auf ihre Inszenierung von Bizets Carmen 2018 in München folgt nun das SchauspielFräulein Braun am Theater Naumburg, die deutsche Erstaufführung Oper Marilyn forever von Gavin Bryars am Staatstheater Saarbrücken und Bellinis I Capuleti e i Montecchi in der Oper Starnberg. In der folgenden Saison wird Marry me a little von Stephen Sondheim im Landestheater Neustrelitz und das Schauspiel Finnisch von Martin Heckmanns am Theater Naumburg zu erleben sein. Die Produktion Gentlemen prefer Blondes von Jule Styne am Landestheater Neustrelitz wurde coronabedingt auf die Saison 2021/2022 verschoben.
In der Spielzeit 2021/2022 ist Barbara Schöne für die Inszenierung von Die Entführung aus dem Serail am Stadttheater Bremerhaven tätig.