Florian Spiess
In der Saison 2023/2024 debütiert der österreichische Bass Florian Spiess als Ochs von Lerchenau im Rosenkavalier am Stadttheater Bremerhaven. Letzte Engagements führten ihn an die Oper Leipzig als Harald und Gernot in Die Feen, als Selva in La Muette de Portici an das Staatstheater Kassel und als Falstaff in Die lustigen Weiber von Windsor in die Schweiz. Zuvor debütierte er in Brechts Sieben Todsünden an der Staatsoper Stuttgart und war der Sarastro in Die Zauberflöte auf Tournee in China mit der Scala di Milano. An der Deutschen Oper Berlin verkörperte er den Kaspar in der Uraufführung Wolfsschlucht von Malte Giesen nach Motiven von Carl Maria von Webers Freischütz. Seine Auftritte als Biterolf in Tannhäuser und 1. Soldat in Salome an der Scala di Milano wurden Corona-bedingt abgesagt. An der Staatsoper Hamburg reüssierte Spiess in Partien wie u. a. Il re, Colline, Biterolf, Zuniga und Il conte di horn. Dazu gastierte er bei den Festspielen Heidenheim unter dem Dirigat von Marcus Bosch als Banco und Osmin.
Am Staatstheater Nürnberg war er in Rameaux’ Les Indes galantes zu erleben, als Falstaff in Die lustigen Weiber von Windsor und Sarastro am Staatstheater Kassel sowie als Marco in Male Vita am Theater Giessen und Figaro in Le nozze di Figaro an der Staatsoperette Dresden. Zuvor war er Ensemblemitglied der Volksoper Wien (mit Rollen wie Timur, Sparafucile, 2. Geharnischter). Im Sommer 2011 sang er in Freilichtaufführungen in Wien den Komtur. In der Spielzeit 2009/2010 führte ihn ein Festengagement an das Landestheater Linz, wo er als Silvano in La Calisto, in der Titelpartie von Le nozze di Figaro und in der Uraufführung von Philipp Glass’ Keppler zu erleben war. 2009 wirkte er beim Richard Wagner Festival Wels in Lohengrin neben so namhaften Kollegen wie Hans Sotin und Christopher Ventris mit. 2008 gastierte Spiess in Mumbai. Dort debütierte er mit dem Indischen Nationalsinfonieorchester in der Rolle des Zio Bonzo in Madama Butterfly. Als Preisträger der Kammeroper Schloss Rheinsberg war er im Sommer 2008 im Rahmen des internationalen Festivals junger Opernsänger erfolgreich.
Seine ersten musikalischen Erfahrungen sammelte Spiess im Chor der Wiltener Sängerknaben, bevor er von 1990-1994 Sopransolist bei den Wiener Sängerknaben war. Während seiner Schulzeit hatte er Auftritte am Tiroler Landestheater (als Friedrich in Sound of Music). Er studierte Gesang am Tiroler Landeskonservatorium bei Karlheinz Hanser, dem er 2005 an die Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien folgte. Später war er auch Student in der Liedklasse von KS Robert Holl. 2005 war Spiess Stipendiat der deutsch-österreichischen Richard-Wagner-Stiftung. Erste Engagements führten ihn zu KS Brigitte Fassbaender an das Tiroler Landestheater und die Sommeroper Schärding. Von Eva Wagner-Pasquier wurde er für die Teilnahme an der Académie des Festivals von Aix-en-Provence ausgewählt, wo er u. a. auch mit Mark Minkowski zusammenarbeitete.
Im Rahmen der Innsbrucker Festwochen für Alte Musik war Spiess als Basssolist für das Projekt Dresden Surround unter Konrad Junghänel engagiert, sang bei der Brockes-Passion unter René Jacobs den Kaiphas und den Kriegsknecht und wirkte als Ensemblemitglied in Telemanns Der geduldige Socrates mit. Diese Produktion führte ihn auch an die Staatsoper Berlin. 2008 wurde der junge Künstler beim renommierten, österreichischen Gesangswettbewerb Musica Juventutis als Preisträger ausgewählt und gab infolge einen Liederabend im Schubert-Saal des Wiener Konzerthauses.
