LERA AUERBACH Icarus
VIKTOR ULLMANN Klavierkonzert op. 25
ANTONÍN DVOŘÁK Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70
TERMINE 14. / 15. Februar 2022 // Großes Haus
16. Februar 2022 // Stadeum, Stade
Einführung jeweils 30 Minuten vor Konzertbeginn im Großen Haus.
Berührend und nachdenklich ergreifend, gleichzeitig aber lebensbejahend und positiv ist das Programm des fünften Sinfoniekonzertes. Die in den USA lebende und in Russland aufgewachsene Lera Auerbach ist eine sehr vielseitige Künstlerin, die nicht nur komponiert. Sie ist auch Pianistin und als Schriftstellerin und Bildhauerin tätig. Die griechische Mythologie begleitet sie seit Jugendjahren und der Mythos des an seinem Übermut scheiternden jungen Mannes hat sie besonders fasziniert und in Ihrem Symphonischen Poem Icarus tritt dies ganz unmittelbar zu Tage.
Viktor Ullmann gehört zu einer Reihe von Künstlern, deren Leben und Karrieren die Nationalsozialisten vernichteten. Sein 1939 kurz vor der Deportation nach Theresienstadt entstandenes Klavierkonzert op. 25 ist ein Beispiel dafür, was unserer Kulturtradition dadurch verloren ging. «Polytonalität» nannte er seine zwischen tonalen und atonalen Zentren changierende Tonsprache,
die trotz harscher Momente direkt verständlich und eingängig ist und in ihrer Musizierfreude von den zum Teil bedrückenden Lebensumständen komplett unabhängig ist. Jorrit van den Ham ist seit mehreren Jahren als Solorepetitor an unserem Stadttheater engagiert und stellt nun mit Ullmanns Konzert seine herausragenden pianistischen Fähigkeiten dem Bremerhavener Publikum vor.
Auf Bahnhöfen verbrachte Antonín Dvořák viel freie Zeit, um seiner Leidenschaft für Lokomotiven nachzugehen. Bei einem dieser Ausflüge kam ihm die Idee zum Beginn seiner Symphonie Nr. 7 d-Moll op. 70. Sie entstand zu einer Zeit, in der Dvořák sich entscheiden musste, wie weit er den böhmischen Traditionen in seiner Arbeit verhaftet bleiben wollte und wie sich dies mit einer weltläufigen, international ausgerichteten Karriere verbinden ließe. Das Ergebnis ist seine am strengsten gearbeitete Sinfonie, von der er verlangte, «dass sie die Welt bewegt!» Das ist ihm gelungen – bis heute.