Demian
nach dem Roman von Hermann Hesse / in einer Bühnenbearbeitung von Kornelius Eich und Friederike Weidner / Koproduktion mit dem Theater Landungsbrücken in Frankfurt am Main
PREMIERE 4. Juni 2023 // Kleines Haus
ca. 1 Stunde, 15 Minuten
Eine Koproduktion des Stadttheaters Bremerhaven und dem Theater Landungsbrücken Frankfurt. Premiere in Frankfurt am 26.05.2023.
Emil Sinclair wächst in einem wohlbehüteten bürgerlichen Elternhaus auf. Doch schon als Kind fühlt er sich magisch angezogen vom Verbotenen und Unangepassten. Sein etwas älterer Schulkamerad Max Demian befeuert seine Faszination, geht als strahlendes Vorbild voran. Zwischen den beiden entwickelt sich eine intensive Freundschaft von enormer Anziehungskraft, die Emil von nun an prägt und begleitet. Es beginnen Jahre der ausschweifenden Suche nach Freiheit von den erdrückenden Normen der elterlichen Welt und nach sich selbst. Hin- und hergerissen zwischen Rausch und Meditation, Liebe und Begehren, verfolgt und angeleitet von intensiven Träumen, geht Sinclair durch ein Leben der Extreme. Emotionales Innenleben und die Außenwelt verschmelzen miteinander. Der erste Weltkrieg bricht aus und scheint Emil endlich die Aufgabe zu geben, nach der er so lange auf der Suche war – bis eine Granate ihn in die brutale Realität eines Lazaretts befördert.
In seiner Bühnenadaption des Hesse-Klassikers blickt der Regisseur Kornelius Eich (*1989) von diesem Endpunkt aus auf die Geschichte Emil Sinclairs und untersucht dessen Entwicklung, die als idealistische Suche nach Erneuerung begann und in der Zerstörung endet.
INSZENIERUNG Kornelius Eich
BÜHNE Marvin Ott
KOSTÜME Marijke Wehrmann
MUSIK Thomas Osterhoff
DRAMATURGIE Elisabeth Kerschbaumer, Friederike Weidner
REGIEASSISTENZ & INSPIZIENZ Finn Lorenzen
PRODUKTIONSLEITUNG LANDUNGSBRÜCKEN FRANKFURT Dörthe Krohn
Besetzung
Pressestimmen
«Sinclairs innere Unruhe wird geradezu sichtbar, wenn Häder von links nach rechts über die Spielfläche rennt [...]. Wenn er dann doch einmal stillsteht, scheint er für einen kurzen Moment mit sich und der Welt im Reinen zu sein.»
Nicole Nadine Seliger, FAZ, 27.05.2023
«Die Welt steht in Flammen. Und wir sind mittendrin. Von den Wänden leuchtet es dunkelrot, selbst die Stühle im Zuschauerraum glänzen im roten Schein. Die Aufführung im Kleinen Haus holt Hermann Hesses „Demian“ ganz nah an die Zuschauer heran. [...] Durch das Spiel des großartigen Leon Häder können wir Emils Gedanken keine Sekunde entfliehen. Die rote Hölle, in die der Lichtdesigner Linus Koenig und Bühnenbildner Marvin Ott den Zuschauerraum verwandelt haben, vermittelt eine angespannte Atmosphäre.»
Anne Stürzer, Nordsee-Zeitung, 06.06.2023
«Der Abend konzentriert sich auf Sprachgewandtheit und exzentrische Körperarbeit. Das wechselnde Lichtspiel von Linus König vermittelt die gegensätzlichen Welten durch warme und angespannte Farbstimmungen. Marvin Otts Bühne hebt die Grenze zwischen Spielort und Publikum zunehmend auf. Häder spricht und bewegt sich um das Publikum herum [...]. Die alten Ordnung wird zur „besseren“ Welt-Ordnung (um)gestellt.»
Johanna Krause, Frankfurter Rundschau, 30.05.2023