PREMIERE 4. März 2023 // Kleines Haus
ca. 1 Stunde 40 Minuten, keine Pause
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass in der Aufführung an wenigen Stellen mit flackerndem Licht (ähnlich Stroboskop) gearbeitet wird.
Den Besuch der Vorstellung empfehlen wir für Personen ab 16 Jahren.
Eine Frau und ein Mann treffen sich in der Wartehalle eines Friedhofes. Sie waren einmal ein Paar, haben sich aber lange nicht gesehen. Genau gesagt seit der Silvesternacht. Viel mehr Eindeutiges erfährt man nicht. Obwohl eine plausible Geschichte erzählt wird: Die beiden haben sich geliebt und hatten ein Kind, das sie bei einem Autounfall verloren haben. Darüber haben sie auch ihre Liebe verloren. Der Mann hat neu angefangen, ist wieder verheiratet und wird demnächst Vater. Sie konnte sich nicht aus ihrem alten Leben lösen, war süchtig nach Schokolade und Schmerzen. An diesem Ort zusammengeführt hat sie jetzt, zehn Jahre später, ein Brief der Friedhofsverwaltung. Es sei Gift im Boden gefunden worden, das Grab ihres Kindes müsse umgebettet werden. Fragt sich nur, warum vom Personal des Friedhofs niemand erscheint?
Was an der Oberfläche aussieht wie ein konventionelles Stück mit hervorragenden Dialogen, ist in Wahrheit ein Verwirrspiel, in dem schnell verschwimmt, was gemeinsame Erinnerung der beiden ist und was Erfindung, um den anderen zu verletzen. Beide möchten den Menschen wiedersehen, den sie geliebt haben, aber sie sehen nur das Scheitern einer großen Liebe. Erst kurz vor Schluss keimt so etwas wie neue Zuneigung auf. Lot Vekemans 2009 geschriebenes Stück gehört mit mittlerweile über 90 Inszenierungen zu den meistgespielten Stücken an deutschen Bühnen.
INSZENIERUNG Barish Karademir
BÜHNE & KOSTÜME Walter Schütze
VIDEO & SOUNDDESIGN Alexander Jopke, Petra Pausch
DRAMATURGIE Elisabeth Kerschbaumer
REGIEASSISTENZ & INSPIZIENZ Justine Wiechmann
SOUFFLAGE Birgit Ermers
STATISTERIE Klaus Hantschel, Gustav Klitsch, Bahoz Sayid
«Henning Bäcker und Ulrike Fischer sind einfach herausragend. Sie machen sogar die Stille zum Erlebnis. […] Eine Geste sagt mehr als tausend Worte. Die Stille an diesem Abend ist manchmal lauter als die gesprochenen Worte. [….] Diese Gefechte haben mitunter sogar komische Momente. Denn die Autorin hat ihr Stück klug komponiert, hält gekonnt die Balance zwischen tiefem Ernst und leichtem Witz, zwischen kunstvoll geschriebenen Dialogen und Alltagssprache.»
Anne Stürzer, Nordsee-Zeitung, 06.03.2023