Theater-JA!

Theater-JA! ist ein Pilotprojekt des Schulamts Bremerhaven mit dem Stadttheater Bremerhaven, in dem Theaterpädagog:innen für das Stadttheater Bremerhaven an Schulen der Stadt Bremerhaven Theater und Musik im Rahmen des Ganztagsprogramms der Schulen unterrichten. Dabei rücken Theater und Schule eng zusammen, wenn ein:e Theaterpraktiker:in Expert:innenwissen in den Unterricht einbringt. Und auch im Theater findet der Unterricht in Vorstellungen, Probenbesuchen und Theaterführungen seine Fortsetzung. Zum Abschluss kommt es zu einer Aufführung in der Schule, wodurch die Schüler:innen die Möglichkeit erhalten, das Erprobte zu präsentieren.

Weitere Informationen zu Theater-JA!

Theaterpädagogik in Partnerschulen

Theater-JA! ist ein theaterpädagogisches Pilotprojekt, das das Stadttheater Bremerhaven mit der Sparte Junges Theater und dem Schulamt Bremerhaven im Schuljahr 2018/2019 gestartet hat. Durch die Kooperation konnten zwei zusätzliche Theaterpädagogikstellen am Stadttheater Bremerhaven neu geschaffen werden mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zwischen dem Stadttheater und seinen Bremerhavener Partnerschulen zu intensivieren. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche aus allen Stadtteilen mit der Kunstform Theater und dem Erlebnis des Theaterspielens in Berührung zu bringen. Das Erkunden des Stadttheaters Bremerhaven bei Probenbesuchen und Theaterführungen als eine der größten Kulturinstitution der Stadt ist ebenfalls wesentlicher Bestandteil des Projekts.

In jedem Schuljahr erhalten sechs Bremerhavener Partnerschulen die Möglichkeit, eine der neu eingestellten Theaterpädagog:innen am Stadttheater Bremerhaven in einem fest ausgeschriebenen Angebot mit zwei bis vier Wochenstunden wöchentlich an ihrer Schule zu beschäftigen.

Konzeption und Programm
Die Schulen können sich jedes Jahr in einem Bewerbungsverfahren für die Teilnahme am Theater-JA!-Projekt bewerben. Dazu ist es notwendig, die Ernsthaftigkeit ihres Interesses zu bekunden, Theater in ihrem Schulprofil stärker zu verankern. An jedem Standort wird nach einem persönlichen Gespräch mit der Schulleitung Theater als festes Projektfach im Stundenplan angesetzt. Teilweise finden Schnupperworkshops für eine größere Anzahl an Schüler:innen statt, sodass diese sich einen Eindruck des Angebotes machen können. Ziel ist es, nur diejenigen Kinder in dem Angebot zu haben, die dies auch ausdrücklich wünschen. Das Bemühen auf Seiten der Schulleitungen ist groß, das Theaterangebot so verbindlich wie möglich zu gestalten. Teilweise wird das Theaterangebot durch eine Lehrkraft der Schule begleitet mit dem Ziel, diese für die Fortführung des Theaterangebotes zu qualifizieren.

Theaterpädagogische Arbeit stärkt die:den Einzelne:n
Die Theaterpädagog:innen erarbeiten mit den teilnehmenden Grundkompetenzen des Schauspielens mit Wahrnehmungs-, Sensibilisierungs-, Stimm- und Körperübungen. Daneben nimmt die szenische Improvisation einen großen Teil der Theaterarbeit ein. Gemeinsam mit den Teilnehmenden ein Thema zu finden, eine Stückidee zu entwickeln und als Gruppe Verantwortung zu tragen für das entstehende Theaterergebnis, sind wesentliche Elemente jeder theaterpädagogischen Arbeit.

Auswirkungen der theaterpädagogischen Arbeit
Schüler:innen aus bildungsfernen Schichten erhalten über die theaterpädagogische Arbeit in den Schulen die Möglichkeit, kulturelle Bildung im Schulkontext zu genießen und mit der Welt des Theaters vertraut zu werden. Durch die theaterpädagogische Arbeit wird einerseits jede:r Einzelne in der individuellen Persönlichkeit gefördert und gestärkt, andererseits wird das soziale Verhalten in der Gruppe geschult. Die Theaterarbeit hat somit insgesamt positive Auswirkungen auf das Gemeinschaftsgefühl. Die:Der Einzelne lernt sich einzubringen, erhält Zugang zur eigenen Fantasie und schöpferischen Kraft, die unabhängig vom sozialen Bildungsstatus, unabhängig von Sprachkompetenz und Herkunft und unabhängig von Intelligenz im herkömmlichen Sinne einem jedem Menschen innewohnt. Die theaterpädagogische Arbeit stärkt damit das Selbstbewusstsein und die Ausdruckskraft jedes Einzelnen. Sonst schwer zugängliche Kinder und Jugendliche können Vertrauen aufbauen und sich so auch über das Theaterangebot hinaus für die Teilhabe an Bildung und Gesellschaft öffnen. Damit kann die Zusammenarbeit mit den Theaterpädagog:innen des Stadttheaters in den Schulen das gesamte Schulumfeld positiv verändern. Eltern aus unterschiedlichsten kulturellen Kontexten werden zu Präsentationen im Schulkontext oder ins Stadttheater eingeladen, sie erleben ihre Kinder positiv und identifizieren sich so stärker mit Schule und Gesellschaft. Neben schulinternen Präsentationen verbringen die Teilnehmenden am Ende des Schuljahres einen Tag im Stadttheater und zeigen ihre Theaterstücke im Stadttheater.

Eingliederung in das Schulkollegium
Erweitert wird das Theatercurriculum in den Schulen durch die Vermittlung von der professionellen Theaterarbeit am Stadttheater Bremerhaven. Mit Theaterführungen, Vorstellungsbesuchen, Probenbesuchen und Fortbildungen für das Kollegium wird eine direkte Brücke gebaut zwischen der Schülerschaft, den Lehrkräften und dem Stadttheater Bremerhaven. Die Theaterpädagog:innen nehmen regelmäßig an schulinternen Besprechungen teil, um in direktem Austausch mit dem Kollegium der Schulen zu stehen. Die Schule ist dazu gebeten, während des Theaterjahres weiteren Klassen den Besuch von Theatervorstellungen, Workshops oder Theaterführungen zu ermöglichen.