Jan Kristof Schliep
Der Tenor Jan Kristof Schliep ist in Bremerhaven und Hannover aufgewachsen. Er studierte Operngesang an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Gerhard Faulstich. Bereits während des Studiums gastierte er am Theater Lübeck und am Theater Hildesheim. Nach seinem Gesangsstudium war Schliep zehn Jahre am Theater für Niedersachsen engagiert. Neben vielen Rollen in Operette und Spieloper waren Monostatos, Knusperhexe, Bob Boles (Britten Peter Grimes) und David (Wagner Die Meistersinger von Nürnberg) einige Fachpartien, die er in über 40 Produktionen in Hildesheim gesungen hat. Dazu gehören auch Rollen in seltener gespielten Werken wie Ullmans Der zerbrochene Krug (Gerichtsschreiber Licht) oder Busonis Doktor Faust (1. Wittenberger Student).
Freischaffend konzentriert sich Schliep seit einigen Jahren noch mehr auf Rollen des Charakter- und Jugendlichen Heldentenorfachs. 2019 sang er in der Erstaufführung der niederländischen Übersetzung der Zauberflöte Tamino und mehrere Rollen in der zeitgenössischen niederländischen Oper St. Louis Blues von Chiel Meijering mit dem Orkest de Ereprijs, einem der renommiertesten Ensembles für Neue Musik in den Niederlanden. In den Spielzeiten 2021 bis 2023 gastierte er am Schleswig-Holsteinischen Landestheater als Monostatos / 1. Geharnischter (Die Zauberflöte) sowie Zirkusdirektor und Wenzel in Smetanas Die verkaufte Braut. 2022/2023 übernahm er am Theater Altenburg Gera die Rolle des Walter in Weinbergs Die Passagierin, Lothar in Kreislers Du sollst nicht lieben und 2023/2024 Eisenstein in Die wahre Fledermaus nach Johann Strauss.
2024/2025 singt er mit der Partie des Altoum in Turandot zum ersten Mal am Stadttheater Bremerhaven – dem Theater, in dem er als Kind seine ersten Konzerte und Opern gehört und gesehen hat. U. a. stand er als Freiwilliger Räuber im Kinderkonzert Die Bremer Stadtmusikanten spontan auf der Bühne, und der Besuch von Eine kleine Zauberflöte im Kleinen Haus als Grundschüler hat sicher seinen Werdegang beeinflusst. Aber ist nicht der Erste der Familie, der hier auf der Bühne steht: Seine Großmutter hat 1948 bis etwa 1950 im Extrachor gesungen.
Schliep hat u. a. mit Regisseur:innen wie Wolfgang Gropper, Urs Häberli, Roman Hovenbitzer, Sigrid T’Hooft, Frank Van Laecke, Hans-Peter Lehmann, Hendrik Müller, Jakob Peters-Messer, Anthony Pilavachi, Johannes Reitmeier, Uwe Schwarz und Volker Vogel zusammengearbeitet. Im Rahmen von Meisterkursen arbeitete er zuletzt mit dem Tenor Arnold Bezuyen (Graz) und dem Repetitor Jendrik Springer (u. a. Staatsoper Wien).