Johanna Schall
Geboren in Berlin-Ost am 19.09.1958. Die Eltern beide Schauspieler, überhaupt war ein Großteil meiner Familie dem Theater verfallen. Kindergarten, Vorschule, Schule, Oberschule, der übliche ostdeutsche Schulweg. 1978 Abitur am altsprachlichen Zweig der Zweiten Erweiterten Oberschule, dem „Grauen Kloster“ in Berlin-Mitte. Anschließend Hilfsjobs bei der Post und für ein Jahr im Krankenhaus, nur um nicht Schauspielerin werden zu wollen. Letztendlich doch.
1980 – 82 Elevin am Deutschen Theater in Berlin, mein Mentor: Alexander Lang. Schauspielprüfung an der Schauspielschule „Ernst Busch“ und anschließend ein erstes Engagement am „Heinrich von Kleist Theater“ in Frankfurt/Oder. Gespielt wie verrückt, Fehler gemacht, viel gelernt.
Dann von 1984 bis bis 1997 Mitglied des Schauspielensembles des „Deutschen Theaters“ in Berlin. Ich hatte enormes Glück und habe mit sehr unterschiedlichen, großartigen Regisseuren gearbeitet und, natürlich, auch mit welchen, die nicht ganz so großartig waren. Die Rollen wurden größer, der Ehrgeiz auch. Irgendwann wollte ich die ganze Geschichte erzählen.
Nach ersten kleinen Versuchen mit Lieder- und Lyrikprogrammen 1992 meine erste Regiearbeit mit „Der Pelikan“ von August Strindberg am DT. Mein Intendant, Thomas Langhoff, hat meine Regiearbeit auf das Wunderbarste unterstützt. Gleichzeitig Arbeiten beim Funk, dem Fernsehen der DDR und der DEFA und an verschiedenen Schauspielschulen. Gastspiele mit dem „DT“ z.B. nach Frankreich, Jugoslawien, der Schweiz und Spanien, Tourneen mit eigenen Liederabenden zusammen mit Carmen-Maja Antoni und mit Ekkehard Schall; auch „Workshops“ in Edinburgh und an der University of Toronto.
Ich bin viele Jahre als freischaffende Regisseurin durch die Republik gereist – Berlin, Leipzig, Dresden, Chemnitz, Karlsruhe, Bremen, Heilbronn, Ingolstadt, Karlsruhe und anderswo, habe viel Kleist, Schiller und Shakespeare, aber ebenso Musicals, Komödien, Neue Literatur, Romanadaptionen etc. inszeniert.
Im August 2002 habe ich die Position der Schauspieldirektorin am Volkstheater Rostock übernommen. Spannend, herrlich, anstrengend, erfüllend. 2007 bin ich dort weggegangen, um für anderthalb Jahre eine Gastprofessur an der Unversität von Toronto für Schauspiel und Regie anzutreten. Seit 2009 arbeite ich wieder als freischaffende Regisseurin.
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